Rome: Total War™ zählt zur nächsten Generation episch angelegter Strategiespiele und befasst sich mit dem Zeitraum zwischen 273 v. Chr. und 14 n. Chr., in dem sich Rom langsam von einem Stadtstaat zu einer Weltmacht entwickelte.
Dass es dazu überhaupt kam, war anfangs gar nicht sicher. Rom setzte sich einfach gegen die anderen italischen Stadtstaaten durch, deren Kultur ebenfalls auf den Einflüssen griechischer Invasoren beruhte. Der Stadt am Tiber war es gelungen, nahe gelegene Konkurrenten zu unterwerfen, doch das Verhältnis zu ihnen blieb über Generationen eher angespannt. Oft brachen sogar Aufstände gegen die römischen Unterdrücker aus. Im Jahre 273 v. Chr. war Rom endlich stark genug, um Karthago die Vorherrschaft im Mittelmeer streitig zu machen. Drei lange und blutige Kriege wurden um dieses Thema ausgetragen, und nach jedem davon hatten die Römer ihren Einflussbereich ein wenig erweitert.
Die Punischen Kriege, deren Name von der karthagischen Eigenbezeichnung "Poeni" abgeleitet worden war, liefen für Rom allerdings nicht immer glatt. Hannibal führte beispielsweise eine karthagische Armee von Spanien über die Alpen bis nach Italien und verbreitete dort Angst und Schrecken. Nichts und niemand schien ihn aufhalten zu können. Doch wie in jedem der drei Kriege gelang es den Römern auch diesmal, die strategische Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen. Da half den Karthagern auch das Genie Hannibal nichts. Ihre Heimatstadt wurde schließlich völlig zerstört und geschleift. Der Legende nach sollen die römischen Sieger sogar die Felder mit Salz unfruchtbar gemacht haben. Andere Nachbarn, die sich Rom in den Weg stellten, behandelte man genau so gnadenlos.
Die treibende Kraft hinter der rapiden Ausdehnung der römischen Einflusssphäre war der politische Wille des Senats und der Plebejer, also des "kleinen Mannes" auf der Straße. Wer sich als erfolgreicher militärischer Befehlshaber hervortat, konnte damit sein Ansehen und seine Macht in der römischen Gesellschaft und Regierung mehren. Die zahlreichen Siege hatten nicht nur immensen Reichtum, sondern auch eine gewisse Dekadenz zur Folge. Die Kombination aus finanzieller und politischer Macht führte dazu, dass die Anführer Roms zu aggressiven Eroberern wurden, die stets schon ihr nächstes Ziel im Auge hatten. Die Einverleibung neuer Gebiete war meist eine absolut narrensichere Methode, die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen und mehr Macht zu erhalten. Aus genau diesem Grund entschloss sich Julius Cäsar, Gallien zu unterwerfen. Als Gouverneur sollte er sich um seine Provinz kümmern, aber diese Aufgabe wurde ihm schnell langweilig. Nur mit neuen Eroberungen konnte er seinen Ruhm mehren. Sein Erfolg führte wie gewünscht zu einem Machtzuwachs in Rom, doch das war nicht außergewöhnlich: Andere Generäle hatten Ähnliches vor ihm geschafft. Was Cäsar allerdings von ihnen unterschied, war das Ausmaß seiner Ambitionen. Er wollte wirklich alles unter seine Kontrolle bringen, und deswegen musste er sterben.
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Cäsars politischer Ziehsohn und Erbe Oktavian, der sich später Augustus nannte, gelang es nach einem schweren Bürgerkrieg, zum unangefochtenen Herrscher Roms aufzusteigen. Im Jahre 14 n. Chr. starb er. Vorher hatte er in seinem Testament seinen Adoptivsohn Tiberius zu seinem Nachfolger ernannt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, als das Imperium wie irgendein gewöhnliches Erbstück weitergegeben wurde, war die alte Republik tot, obwohl Augustus immer davon Abstand genommen hatte, sich "Kaiser" zu nennen. Dem Senat hatte er ein Feigenblatt des Anstandes gegönnt, das dieser sich vor seine Blöße halten konnte, und sich mit dem Titel "Erster Bürger Roms" begnügt. Mit dem Besteigen des Throns durch Tiberius wurde das Römische Reich geboren.
Das Erweiterungs-Pack "Barbarian Invasion" verschiebt die Handlung um 350 Jahre in die Zukunft, als das Imperium in der Bedeutungslosigkeit versank. Viele Veränderungen waren in der Zwischenzeit eingetreten: Man hatte den christlichen Glauben angenommen und war nicht mehr ausschließlich römischen Blutes. In der Armee tummelten sich zahlreiche so genannte "Barbaren". Das Imperium war in eine Ost- und eine Westhälfte geteilt. Letztere ging an einer Reihe untalentierter Kaiser, einer ineffizienten Verwaltung, Unruhen und der Völkerwanderung zugrunde. Als die Schatzkammern schließlich leer waren, zog man die Truppen aus den weiter entfernten Provinzen ab und überließ die Einwohner dort ihrem Schicksal. Rom wurde zwar wirklich von barbarischen Invasoren erobert und "fiel" in deren Hände, doch dieses Ereignis war nur die Folge eines langwierigen und schleichenden Zersetzungsprozesses. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung waren es allerdings nicht die Hunnen, die das Imperium zerschlugen. Attila war durchaus ein großer Feldherr, doch Rom hat er nie erobert.
Im Osten sah die ganze Sache etwas anders aus. Das oströmische Reich trug zwar dieselbe Bezeichnung wie sein Bruder im Westen, aber seine Hauptstadt war Konstantinopel und die Amtssprache Griechisch. Mit einer Kombination aus Soldatengeschick und Glück konnte es seine Besitztümer über einen langen Zeitraum verteidigen. Erst im Jahre 1453, dem Endpunkt von Medieval: Total War, wurde Konstantinopel von den Osmanen erobert.
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